Sonntag, 27. Januar 2013

Misanthropisches Brainstorming - Tagebuch vom 30.12.2010

Wie soll ich Respekt vor Mitarbeitern haben, wenn Frauen auf der Arbeit rumhuren, Männer nichts besser sind und es so dumme Arbeiter gibt, dass sie sich beinahe täglich beim Pupsen in die Hose kacken oder es nicht ohne Anleitung schaffen, einen Lackiereranzug anzuziehen (keine Übertreibung, Extremfälle zwar, aber wahre Tatsachen)?
Wie soll ich Respekt vor der Kirche haben, wenn viele der Pastoren Pädophile sind?
Wie soll ich Respekt vor amtlichen Autoritäten haben, wenn diese ihren Job nicht mal richtig verstehen und auch nur triebhafte Menschen wie alle anderen sind?
Wie soll ich Respekt vor den Lenkern der Wirtschaft haben, wenn es bei den meisten um nichts anderes geht als nur die eigenen Taschen vollmachen - ohne Rücksicht auf das Volk, Staat, Wirtschaft oder irgendwen?
Wie soll ich Respekt vor Professoren haben, wenn sie sich mit Beischlaf bestechen lassen?
Wie soll ich Respekt vor Abiturienten haben, wenn in scheinbar nicht wenigen Gymnasien ein Notenschnitt von 4 keine Seltenheit ist* und ich viele erleben durfte, die sich auch privat in Reife nicht von typischen Hauptschülern unterscheiden?
(*wie mir aus verschiedenen Seiten dieser Region zugetragen wurde. Mit solchen Noten habe ich es damals nicht mal auf Realschule gebracht!)
Wie soll ich Respekt vor Verkehrsteilnehmern haben, wenn gut drei Viertel gleich mehrere grobe Gebote und Vorschriften alltäglich missachtet?
Wie soll ich Respekt vor Prominenten haben, wenn sie durch solche Katzenberger im Durchschnitt immer dümmer und talentloser werden?
Wie soll ich Respekt vor Frauen haben, wenn jedes moralische Gerede über Tugend, ihre angebliche Unschuld und Anstandsnormen nichts weiter als eine Farce ihrer Eitelkeit ist und dahinter ihr Emanzipationsgrad nicht selten dadurch erreicht wird, in dem sie in Sachen Hurerei (euphemistischer: Hedonismus) dem Mann nahe kommen will?
Wie soll ich Respekt vor Männern haben, wenn ihr Wertgefühl von der Zahl der flachgelegten Frauen abhängt und Verständnis und Toleranz automatisch weicht, wenn die Belustigung auf Kosten Schwächerer den Zusammenhalt oder ihren Geltungsdrang stärkt?

(Wieso wird eigentlich nicht anhand der positiven Werte Anpassung oder Ausgleich erreicht?)  
Wie soll ich Respekt vor dem Menschen an sich haben, wenn er täglich den Planeten überbevölkert und mit einem dekadenten Lebensstandart die Umwelt zerstört in einem Ausmaß, das keiner realisieren möchte? (alle zwei Sekunden wird eine Waldfläche in der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt, was mehr für den Treibhauseffekt ausmacht als alle Autos, Schiffe und Züge zusammen).

Ohne jeglichen Respekt für sein menschliches Umfeld oder gar Autoritäten lebt es sich sehr gleichgültig. So gleichgültig, dass man selber keine Grenzen mehr kennt. Was mich dabei überrascht ist, dass man in der urbanisierten, komplexen und vielschichtigen Welt des Westens, in der jeder Mensch anonym und unabhängig von jeder zusammenhaltenden Gemeinschaft lebt, damit durchkommt! Ich glaubte mal an Weisheiten wie "Man kriegt zurück, was man gibt", "Sei gut zu den Menschen und sie werden gut zu dir sein", "Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück", usw. - Blödsinn, schon auf der Arbeit merkte ich, dass die verbreitete Selbstgefälligkeit dieses nicht gebietet.
In den letzten Monaten konnte ich, ohne mich mühsam verstellen zu müssen, ohne irgend eine Spur von Gewissen oder Konsequenzen Arschloch sein; schwarz fahren, im Halteverbot parken, wenn mir jemand nicht passte beleidigend und streng sein, gleich zwei Getränkekisten im Supermarkt stehlen, mich mit dreisten und rücksichtslosen Menschen skrupellos anlegen, unfreundlich und ruppig durch den Alltag gehen wie die Spielikone Kratos oder ein bissiger Hund. Und ich hatte jeden Tag das Gefühl, dass die Menschen das verdient haben. Ich passe mich sogar an!

Viele wünschen sich so zu sein, um nicht unterzugehen, aber so schön ist es dennoch nicht. Denn welchen Sinn soll das Leben noch haben, wenn alles so sinnlos und gleichgültig ist? Wofür soll man leben und woran noch glauben? Es gibt nichts mehr, woran ich glauben und hoffen kann, weil ich von meinem einst größten Vorbild, das ich am meisten bewunderte, gezeigt bekam, dass man sich selbst am nächsten steht und dafür sogar angeblich beste Freunde verletzt und zum Narren halten darf - zumindest sagte mal jemand, dass nur Frauen das Recht zum Lügen haben. Der Glaube ist deshalb wohl zurecht der einzige Ausweg. Schön, wer ihn hat.


P.S.: Die Einzelpunkte im ersten Absatz sollen nicht verallgemeinern, weshalb hinter jedem Komma ein "wenn" steht ;-).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen