Sonntag, 27. Januar 2013

Brief: Anregungen eines Kunden zum Sortiment "Knorr-fix"


Im Folgenden kopiere ich hier einen Brief an die Firma Knorr, den ich vorletztes Jahr aus idealistischer Motivation auflegte und abschickte. Darunter die Antwort, die ich erhielt. Ansatzweise sind Spuren von Ironie beabsichtigt.


"Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Knorr,



als allein lebender Junggeselle habe ich an der Auswahl ihrer Fix-Gerichte großen Gefallen gefunden. Sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. Naja, fast. So lecker die Saucenmischungen auch schmecken und so leicht sie sich für mich als eher kochträgen Studenten zubereiten lassen, so schwer tue ich mich als zum vegetarischen Konsum konvertierter Ökofreund mit der geringen Auswahl an fleischlosen Gerichten.

Deshalb möchte ich mir, sofern Sie für Anregungen offen sind, in diesem Punkt einen Verbesserungsvorschlag erlauben.



Es ist für mich verständlich, dass man sich als Hersteller an dem weitläufigen Kundeninteresse orientiert. Ich stelle zuweilen selber fest, dass Fleisch zu einem nicht wegzudenkenden, leider viel zu selbstverständlichen Bestandteil unserer täglichen Küche geworden ist. Es steht freilich jedem frei, über seine Essgewohnheiten selber zu entscheiden. Ich will niemanden bekehren, sondern möchte an dieser Stelle nur versuchen, die Hintergründe meines Anliegens nachvollziehbar zu machen.

Seit ich mich intensiv mit diversen ökologischen und ökonomischen Problemen in Zusammenhang mit unserer Lebensweise befasst habe, finde ich es nicht uninteressant und rege gerne zum Denken an, wie viel man als Konsument an Verantwortung mitträgt. Von den ethischen Aspekten der Massentierhaltung mal zu schweigen.

Aus ökologischer Sicht ist Fleisch im Grunde genommen ein Luxusgut, den ich mir zu besonderen Anlässen durchaus noch gönne. Ich sehe Fleischgerichte nun aber nicht mehr als selbstverständlich an. Zu der Zeit meiner Eltern, in den 50ern und 60er Jahren ungefähr, war es das auch nicht, was aber eher auf wirtschaftliche Gründe zurückführt. Man konnte sich nur einmal die Woche Fleisch leisten, da die Preise dafür um ein Vielfaches höher waren.



Wenn ich heute mit diesem Bewusstsein durch die Supermärkte gehe, kommt es mir schon merkwürdig vor, wie wenig Alternativen es gibt. Es gibt dafür Restaurantspeisekarten mit nur einem einzigen fleischlosen Salat und auch sonst wenig Vegetarischem. Dafür Fleisch mit Fleisch überbacken und mit Hackbällchen gefüllte Schokolade als Dessert, um meine Eindrücke mal satirisch darzustellen.

Vielleicht kann sich der Kunde mit einer bunteren Auswahl doch besser anfreunden, als man derzeit annimmt. Ich sehe eine noch latente gesellschaftliche Akzeptanz für diesen ernährungs- und umweltbewussten Konsum. Es bedarf dazu womöglich einer langfristig positiven Vermarktung, einem kollektiven Anstoß, wie bislang bei den regenerativen Energien geschehen. Auf der Basis von Gemüse, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Obst und Salat ließe sich immerhin eine äußerst vielfältige, gesunde und schmackhafte Auswahl an Gerichten kreieren, die Fleisch nicht mehr missen lassen würde -  wenn nur erst mal das Angebot bestünde.



Eine Unterteilung der Fix-Gerichte im Supermarktregal nach vegetarisch und nicht-vegetarisch würde mir persönlich sehr gefallen. Nach Stellungnahme auf Ihrer Homepage zur Kennzeichnung vegetarischer Produkte scheint dieses jedoch nicht konsequent realisierbar zu sein, was zwar schade, aber nachvollziehbar ist. Wenn erstere Sparte bloß ein Drittel der Produkte einnähme, wäre ich damit schon eher bedient als mit der derzeitigen Auswahl von gerade mal fünf bis zehn fleischlosen Gerichten (Suppen ausgenommen).



Mich interessiert deshalb, was Sie von meinen Vorstellungen und Vorschlägen halten und wie Sie zu einer Erweiterung oder Variation des Sortiments mit fleischlosen Gerichten stehen. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.




Mit freundlichen Grüßen
Harry Haller"


Antwort:

"Sehr geehrter Herr Haller,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 1.10.2011. Wir haben Ihre Anfrage - nach mehr vegetarische Knorr-Fix-Produkte an unsere Marketingabteilung weitergeleitet.



Bitte informieren Sie sich über unsere Produktpalette im Internet unter www.knorr.de Haben Sie schon Knorr Fix für Rahmchampignons probiert?



Gern stehen wir Ihnen für weitere Fragen und Anregungen zur Verfügung.



Mi freundlichen Grüßen..."



Fazit:




1 Kommentar:

  1. Ein Schreiben, das in erster Linie wegen technischen Fragen entsandt wurde, hatte im Zusatz eine ähnliche Motivation. Die Antwort fiel ausführlicher aus, doch wirklich bewegen scheint man mit solchen Anregungen und Kritiken wenig.

    "[...] Darüber hinaus möchte ich noch eine Frage betreffend die Drucker-Reihe Pixmar IP 4600 loswerden. Mit der Qualität bin ich an sehr zufrieden - wenn man von den üblichen, hohen Preisen für Tintenpatronen absieht. Leider stellte ich fest, dass es keine echte Schwarz-Weiss-Funktion gibt, da diese nur mit 4C gerastert wird. Das ist nicht nur sehr unökonomisch (für den Benutzer) und unökologisch, sondern verbessert zudem keineswegs die Druckqualität - da spreche ich jedenfalls als gelernter Offsetdrucker aus Erfahrung. Welchen Hintergrund hat diese Druckereinstellung? Gibt es keine "echte" Schwarz-Weiss-Druck-Alternative bei diesem Gerät?"

    Antwort:
    [...]
    "Zu Ihrem Canon PIXMA iP4600 können wir Ihnen mitteilen, dass es keine Schwarz/Weiß Funktion gibt.

    Der zusätzliche schwarze Tintentank findet nur bei Dokumenten Verwendung, die ausschließlich aus schwarzen Elementen (also z.B. reinem schwarzen Text) bestehen.



    Farben sowie Graustufen werden von unseren Tintenstrahlprodukten mit der CMYK-Technologie dargestellt. Dazu werden farbigen Tinten verwendet, auch wenn das Druckergebnis selber wie ein Schwarzweiß-Dokument oder –Bild aussieht. Durch die Anwendung dieser Technologie - insbesondere bei Graustufen – kann ein wesentlich feineres Druckbild, und damit eine höhere Druckqualität, erzielt werden. Würde für die Darstellung von Graustaufen ausschließlich schwarze Tinte verwendet werden, wäre die dafür notwendige Rasterung schnell sichtbar. Die Qualität des Duckergebnisses dadurch wesentlich geringer.



    Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gern wieder an uns wenden.

    Vielen Dank, dass Sie den Canon Service und Support kontaktiert haben.

    Mit freundlichen Grüße"

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